Workshop: “Karrieremosaik – Bausteine für deine Zukunft in den Medien”

Veröffentlicht von as am

mefrau2015_0347_ws6Brigitte Glatzel begleitet als Unternehmens- und Wirtschaftsberaterin Menschen auf ihren Karrierewegen und in die Selbstständigkeit. Dabei hat sie sich auf die Beratung von Künstlern, Kreativen und Medienschaffenden spezialisiert. Im Workshop geht es um ein Karrieremosaik und Bausteine für die Zukunft.

Die Karriere kann mit einem Abschluss beginnen, am besten weiß man dann, was man will, oder versucht, dies über Praktika herauszufinden. Zu wissen, was man nicht will, ist hier aber genau so wertvoll. Dann macht man vielleicht eine Ausbildung oder studiert, aber den einheitlichen Weg zur Karriere gibt es so nicht mehr wirklich, denn „Karriere ist kein Schema“.

Was bedeutet für Euch Karriere?

(Publikum) „Das definiert man für sich selber: Für mich ein beruflicher Weg, mit dem ich zufrieden bin.“

(Publikum) „Etwas, wo ich mein Potenzial voll ausgeschöpft habe.“

Wie sieht Zukunft aus?

mefrau2015_0342_ws6(Publikum) „Alles ist so schnelllebig, niemand weiß, wie die Branche sich entwickelt.“

„Der Wandel der Branchen ist das, womit wir lernen müssen umzugehen.“

Also genauer gesagt: Was war, was ist, was kommt. Der Wandel ist so schnell, dass wir die Zukunft nicht mehr voraussehen können und da müssen wir Mittel finden, um unsere eigene Zukunft zu planen.

Es gibt zwei Schlagwörter, die Brigitte Glatzel hervorhebt:

Komplexität:

„Man kann sich das alles vorstellen wie ein Mobilee, wenn man an der einen Stelle wackelt, dann weiß man nicht, wo es sich noch bewegt.“

Ungewissheit

„Die Manager, Berater und Gurus dieser Welt wissen nicht, wo es hingeht.“ Hier entstehen Fragen wie: Gibt es meinen Job in zehn Jahren überhaupt noch? Will ich festangestellt sein? Ist mein Weg der Richtige?

Wenn wir mit so viel Komplexität und Ungewissheit zu tun haben, brauchen wir Mittel, um uns zu orientieren. „Ich will mich lieber darüber unterhalten, wie erlange ich Zufriedenheit“, denn aus der Zufriedenheit entsteht Motivation für das, was ich machen. Zufriedenheit ist für Brigitte Glatzel = können x wollen x dürfen.

Können – Kompetenzen, Erfahrungen, Präferenzen

„Sprecht mit euren Freundinnen über eure Erfolgsgeschichten und dann reflektiert, was ist mein besonderer Style, bin ich zum Beispiel jemand, der viel plant oder jemand, der unter Stress gut arbeitet.“ Präferenzen sind Dinge wie: Wohin richte ich meine Aufmerksamkeit und woher nehme ich meine Energie, also wie lade ich meine Akkus wieder auf?

Wie erfahren wir unsere Kern-Kompetenzen?

(Publikum) „Brainstormen – andere fragen, was diese an einem schätzen.“

(Publikum) „Praktika machen, Nebenjobs annehmen, nachdenken darüber, was man selber kann.“

(Publikum) „Betrachten, was einem in den letzten Jahren besonders Spaß gemacht.“

Wollen – Interessen, Werte, Motive

Was sind Interessen? Dinge, mit denen Ihr Euch gerne beschäftigt, bei denen Eure Familie Euch immer um Rat fragt. Darauf solltet Ihr achten. „Sind Sie jemand, der einfühlsam ist, der sich Gedanken um die Umwelt macht? Dann sind Sie in der Atomenergie wahrscheinlich nicht gut aufgehoben.“ Werte können unseren Lebensweg beeinflussen und sind ein wichtiger Bestandteil, den man nicht missachten darf.

Dürfen – Ausbildung, Einkommen, Geographie

Zu diesen Aspekten muss man sich vielerlei Gedanken machen: Was sind die Rahmenbedingungen im Arbeitsalltag, die ich brauche? Was ist das Einkommen, was mich zufrieden stellt? Wo kann ich gut arbeiten? Oder wollen Sie lieber am Strand arbeiten?

Mit welchen Menschen will ich arbeiten?

Was glauben Sie, wie man sich ein Netzwerk aufbaut?

(Publikum) „Wichtig ist ein gewisser Solidaritätsgedanke – also andere Frauen nicht als Konkurrenz sehen, sondern daran denken, dass alle in einem Boot sitzen, also man sollte sich gegenseitig fördern.“

(Publikum) „Gibt es Veranstaltungen, wo es Stammtische gibt, kann ich mich da einbringen?“

„Rausgehen, rausgehen, rausgehen“, meint Brigitte Glatzel. „Vernetzen Sie sich, suchen Sie Kontakte im Social Media und kommen Sie mit anderen ins Gespräch.“

Im praktischen Teil des Workshops sollen sich die Teilnehmerinnen an vier Punkten im Raum positionieren. Die Punkte stehen für Stabilität, Veränderung, Themen und Personen. So finden sie heraus, was sie brauchen für das Karrieremosaik. Die Teilnehmerinnen sollen sich außerdem über ihre Rolle klar werden – über die Rolle als Erfinderin, Teamworkerin, Beobachterin oder Spezialistin. Wie können sie sich im zukünftigen Beruf gut einbringen? Sehen sich die Teilnehmerinnen eher in einer Leistungskultur, Teamkultur, Prozesskultur oder in einer Familienkultur.

(Publikum) „Ich habe im Schnittverlag mal ein Praktikum gemacht, dass war ein Nischen-Ding und das war sehr familiär, ich würde sagen, das war totale Familienkultur.“

(Publikum) „Ich hab ein Praktikum gemacht beim WDR, das war eher leistungs- und prozessorientiert, mit vielen Brainstorms, Meetings und Konferenzen.“

Was haben wir nun für Mittel zu Verfügung, um uns auf den richtigen Weg zu bringen? Man muss sich die richtigen Fragen stellen. Wer bin ich? „Wenn Sie gerne Fotos machen, dann gehen Sie raus, besuchen Sie Ausstellungen.“ Was kann ich? „Was sind Ihre Leistungen und Fähigkeiten, die ein potenzieller Arbeitgeber sucht?“ Wen kenne ich? „Was sind Sie bereit zu investieren in finanzieller, psychologischer und sozialer Hinsicht?“ Wie mache ich Marketing für mich, also was sind meine Zielgruppen, Mitgestalter und Unterstützer?

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