Workshop „Karriereplanung in den Medien“
„Was da draußen in der Welt passiert, ist sehr komplex, man erkennt nicht sofort alle Einzelheiten und man braucht Zeit“, erklärt die Workshopleiterin Brigitte Schröder. Sie ist Unternehmens- und Wirtschaftsberaterin und möchte den Teilnehmerinnen helfen, sich zu orientieren, und will ihnen bei ihrer Karriereplanung behilflich sein. Anhand ihres eigenen Lebensweges zeigt Brigitte Schröder den Teilnehmerinnen: Auch sie ist über Irrungen und Wirrungen, den ein oder anderen Schubs in eine bestimmte Richtung und mit ein wenig Glück da gelandet, wo sie heute ist.
Auf Schröders Frage, was denn „Karriere“ ist, antworten die Teilnehmerinnen: „Karriere ist, wenn ich da angekommen bin, wo ich hin wollte“ oder „Für mich ist Karriere das schönere Wort für Aufstieg, Chef sein“. „Das war das konservative Bild von dem, was unsere Gesellschaft als Karriere erachtet, doch das hat sich in den letzten Jahren geändert“, erklärt Brigitte Schröder.
Der Weg zur Karriere hat sich geändert. Man hat unglaublich viele Möglichkeiten, aus denen man wählen kann, und es wird einem suggeriert: „Jede(r) kann Prinzessin werden“, so Schröder. Doch: „Wer sich immer alle Türen offen hält, der muss auch damit rechnen, im Gang zu kampieren“, also müsse man lernen, Entscheidungen zu treffen.
Was kann ich? Wen kenne ich? Was kann ich machen? Das sind Fragen, die sich jede(r) stellen muss, um Karriere zu machen. Man muss außerdem unternehmerisches Denken und Handeln entwickeln. Aber auch Zufriedenheit im Job ist ein wichtiges Thema. Diese setzt sich zusammen aus Können, Wollen und Dürfen.
Können:
Die Teilnehmerinnen werden angehalten dazu, einmal in sich zu gehen und fünf Kompetenzen aufzuschreiben, welche sie sich zuschreiben. Hier wird klar, jeder erachtet anderes als Kompetenz – und man sollte sich nicht unter Wert verkaufen. Auch Erfahrungen und Präferenzen sind ein wichtiger Teil von Können, denn wer ungeachtet seiner Präferenzen in den Beruf einsteigt, macht es sich selbst schwerer.
Wollen:
Bei der Karriereplanung muss man darüber nachdenken, was sind meine Interessen, welche Werte sind mir wichtig, wofür würde ich mich einsetzen und was sind meine Motive? Möchte ich reich werden? Möchte ich angesehen sein? Möchte ich anderen helfen? Hierzu sagt Brigitte Schröder: „Um so mehr ihr im Bereich Wollen über Euch wisst, um so glücklicher werdet ihr.“
Dürfen:
Hier muss sich jeder darüber Gedanken machen, wie der ideale Job aussieht. Was sind denn die Rahmenbedingungen, die mich zufrieden stellen? Mit wem, an welchem Ort und für welches Gehalt möchte ich arbeiten?
Im Verlauf des Workshops sollen sich die Teilnehmerinnen selbst analysieren. Sind sie eher personen- oder themenorientiert und benötigen sie eher Stabilität oder Veränderung? Eine Teilnehmerin sagt hierzu: „ Ich würde mich eher in der personenorientierten Gruppe einordnen, denn mir sind meine Familie, meine Freunde und mein Partner sehr wichtig.“ Eine weitere sagt: „Ich benötige Stabilität, denn wenn zum Beispiel in einem Projekt etwas geändert wird, dann brauche ich etwas Zeit, um mich umzuorientieren.“ „Ich sehe mich in der Veränderungsgruppe, denn ich brauche Abwechslung und habe vielfältige Interessen, die mich alle beschäftigen“, sagt eine weitere Teilnehmerin.
Ein Beispiel: Eine Person, die sich als themenorientiert einordnet und Veränderung wünscht, ist zum Beispiel jemand, dessen Kompetenzen sich sehr gut für einen „strategischen Macher“ eignen, denn diese Person kann gut umsetzen. Diese Person fühlt sich dann wahrscheinlich in einer Leistungskultur wohl, denn sie sind Ellenbogenstars und wollen die schnellsten, größten, besten sein. Wer sich also bewusst ist, in welchen Rollen, mit welchem Stil er sich wohlfühlt, kann sich besser auf einen geeigneten Karriereweg begeben.
Wer sich selbst einmal einordnen möchte, kann sich hier in Kürze die Karrierepräsentation ansehen.
Autorin: Marie von Lobenstein